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Balkonbepflanzung: So wird Ihr Balkon zur grünen Oase

Wer träumt nicht von einer eigenen grünen Oase inmitten der Stadt? Mit der richtigen Balkonbepflanzung können selbst kleinste Balkone in blühende Wohlfühlorte verwandelt werden. Ob Sie farbenfrohe Blumen, duftende Kräuter oder sogar frisches Gemüse wünschen – mit etwas Planung und Pflege gedeiht auf dem Balkon nahezu alles. Dieser Artikel bietet inspirierende Ideen und praktische Tipps, wie und was man wann auf dem Balkon anpflanzen kann. Von der ersten Planung über die Auswahl geeigneter Pflanzen bis hin zur richtigen Pflege und einem saisonalen Pflanzkalender finden Sie hier alle Informationen, um Ihren Balkongarten erfolgreich und mit Freude zu gestalten.



Planung der Balkonbepflanzung

Eine gründliche Planung ist die Grundlage für einen prachtvoll bepflanzten Balkon. Bevor die ersten Blumen oder Gemüse gepflanzt werden, sollten Sie einige wichtige Punkte berücksichtigen:

  • Standortanalyse: Prüfen Sie die Ausrichtung und Lichtverhältnisse Ihres Balkons. Wie viele Stunden Sonne erhält der Balkon pro Tag und zu welcher Tageszeit? Ein Südbalkon bietet intensive Sonne und Wärme – ideal für sonnenhungrige Pflanzen, erfordert aber ggf. Schattenspender in der Mittagshitze. Ein Nordbalkon liegt meist im Schatten, hier kommen nur schattenliebende Arten gut zurecht. Ost- und Westbalkone bieten Halbschatten mit milder Morgen- bzw. Abendsonne, was vielen Pflanzen angenehme Bedingungen liefert. Beachten Sie auch Wind und Witterung: Ist der Balkon stark windig oder regengeschützt unter einem Dach? Starker Wind kann empfindliche Triebe beschädigen und die Erde schneller austrocknen. In windigen Lagen sollten Sie robustere, niedrig wachsende Pflanzen wählen oder Windschutz aufstellen.
  • Platz und Traglast: Messen Sie Ihren Balkon aus und planen Sie die Nutzung der Fläche. Auch auf kleinem Raum lässt sich mit kreativem Arrangement viel unterbringen. Nutzen Sie Wände und Geländer für Rankpflanzen oder Hängekörbe, um in die Höhe zu gärtnern und Stellfläche zu sparen. Überlegen Sie, wo Blumenkästen (an der Brüstung oder innen am Geländer), Töpfe und ggf. Regale oder Pflanztreppen stehen könnten. Bedenken Sie das Gewicht von nassen Pflanzkübeln – Balkone haben eine begrenzte Traglast. Große, mit Erde gefüllte Kübel können sehr schwer werden, vor allem wenn sie nach dem Gießen voll Wasser sind. Verteilen Sie schwere Töpfe möglichst gleichmäßig und verwenden Sie bei Bedarf leichtere Materialien (etwa Kunststofftöpfe statt massiver Keramik), um die Belastung zu reduzieren.
  • Geeignete Pflanzgefäße: Wählen Sie Töpfe, Kästen und Kübel passend zum verfügbaren Platz und den Bedürfnissen Ihrer Pflanzen. In Balkonkästen lassen sich Blumen und Kräuter platzsparend in Reihe pflanzen; große Kübel eignen sich für üppige Solitärpflanzen oder Gemüse mit tiefer Wurzel. Achten Sie bei der Gefäßwahl auch auf das Material: Terrakotta ist optisch attraktiv und standsicher, trocknet aber schneller aus und kann bei Frost springen, falls sie nicht frostsicher gebrannt ist. Kunststoffgefäße sind leichter, speichern Feuchtigkeit etwas länger und sind witterungsbeständig, heizen sich jedoch in der Sonne stärker auf. Wichtig ist in jedem Fall, dass Ihre Pflanzgefäße über Drainagelöcher verfügen. Staunässe ist einer der häufigsten Gründe, warum Balkonpflanzen eingehen. Wenn Abflusslöcher fehlen, bohren Sie diese nach. Legen Sie über die Löcher Tonscherben oder Kies, damit sie nicht von Erde verstopft werden.
  • Drainage und Erde vorbereiten: Füllen Sie am Boden von größeren Töpfen oder Balkonkästen eine Drainageschicht (ca. 2–5 cm Blähton, Kies oder grober Splitt). So kann überschüssiges Wasser gut ablaufen und die Wurzeln stehen nicht im Nassen. Darüber kommt geeignete Pflanzerde. Verwenden Sie qualitativ hochwertige Blumenerde oder Spezialsubstrat, je nach Pflanzentyp: Kräuter aus dem Mittelmeerraum bevorzugen eher magere, gut durchlässige Erde (ggf. mit Sand vermischt), während hungrige Blühpflanzen und Gemüsepflanzen nährstoffreiche, vorgedüngte Erde schätzen. Achten Sie darauf, torffreie Erde zu verwenden, der Umwelt zuliebe. Bei Bedarf können Sie der Erde noch Perlite beimischen, um sie aufzulockern, oder etwas Langzeitdünger untermischen, damit Ihre Pflanzen einen guten Start haben.
  • Pflanzenauswahl und Kombinationen: Überlegen Sie vorab, welche Pflanzen Sie setzen möchten und wie diese zusammen wirken. Planen Sie nach Höhenstaffelung: hohe Pflanzen oder Rankgitter nach hinten bzw. außen, niedrigere vorne, damit jede genug Licht bekommt. Kombinieren Sie Pflanzen mit ähnlichen Bedürfnissen im selben Kasten – zum Beispiel keine trockenheitsliebenden Sukkulenten zusammen mit durstigen Moorbeetpflanzen. Mischbepflanzungen können sehr attraktiv sein: In einem Kasten können etwa hängende Arten am Rand (sogenannte „Spill-Pflanzen“) mit buschigen Füllpflanzen und einem aufrechten Hingucker in der Mitte arrangiert werden. Spielen Sie mit Blattfarben und Blütenfarben, um interessante Kontraste oder harmonische Ton-in-Ton-Bepflanzungen zu schaffen. Neben ästhetischen Aspekten hat die Mischung aus verschiedenen Pflanzen auch praktische Vorteile: Wenn Sie einjährige Blumen mit mehrjährigen Stauden kombinieren, haben Sie im nächsten Jahr schon eine Grundbepflanzung, die wieder austreibt. Außerdem können blühende Stauden oder Wildblumen im Balkonkasten Bienen und Schmetterlinge anlocken – ein Beitrag zum Naturschutz direkt vor Ihrem Fenster.
  • Gestaltung und Ausstattung: Denken Sie an Gestaltungselemente, die den Balkongarten noch gemütlicher machen. Dazu gehören Rankhilfen für Kletterpflanzen (wie ein Spalier für Clematis oder Feuerbohnen am Geländer), eventuell ein kleiner Sichtschutz aus Pflanzen (z.B. hoch wachsende Gräser oder Bambus im Kübel) sowie Dekoration wie Lichterketten oder bunte Übertöpfe. Auch nützliche Helfer sollten eingeplant werden: Haben Sie Möglichkeiten zur Bewässerung? Ein Wasseranschluss auf dem Balkon ist Luxus – ansonsten richten Sie eine Gießstation mit Kanne und ggf. Regenwassereimer ein. Überlegen Sie auch, wo Sie Zubehör wie Dünger, Gartenschere, Handschuhe und Gießkanne griffbereit verstauen können, damit die Pflege später leicht von der Hand geht.

Haben Sie all diese Punkte bedacht, geht es an die Umsetzung. Richten Sie Ihre Planzenbeet her und bepflanzen Sie die vorbereiteten Gefäße sorgfältig. Achten Sie beim Einpflanzen darauf, die Wurzeln nicht zu beschädigen. Tipp: Tauchen Sie trockene Wurzelballen kurz in einen Eimer Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen – so sind die Pflanzen beim Einsetzen gleich gut mit Feuchtigkeit versorgt. Setzen Sie dann die Pflanzen in die Erde, füllen Sie das Gefäß auf und drücken Sie die Erde behutsam an. Lassen Sie einen Gießrand von etwa 2–3 cm bis zum Topfrand frei, damit später beim Wässern nichts überläuft. Zum Schluss wird alles gründlich angegossen. Nun ist der Grundstein für Ihren Balkongarten gelegt!

Balkonbepflanzung: So wird Ihr Balkon zur grünen Oase
Balkonbepflanzung: So wird Ihr Balkon zur grünen Oase

Geeignete Pflanzen und Kräuter

Bei der Pflanzenauswahl kommt es vor allem auf die Standortbedingungen an. Je nach Sonne oder Schatten auf Ihrem Balkon gedeihen unterschiedliche Blumen, Kräuter und Gemüse am besten. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht geeigneter Pflanzen – von sonnenliebenden Blühwundern bis zu schattenverträglichen Grünpflanzen – sowie Hinweise, welche Ansprüche sie an ihren Platz haben.

Pflanzen für sonnige Balkone

Auf einem vollsonnigen Balkon (meist Südlage oder Westlage mit heißer Nachmittagssonne) fühlen sich vor allem Arten wohl, die Wärme und intensives Licht vertragen. Viele klassische Balkonblumen stammen aus Regionen mit viel Sonne und blühen den ganzen Sommer über, solange sie genug Wasser und Nährstoffe bekommen:

  • Geranien (Pelargonien): Die Dauerbrenner für Balkonkasten und Kübel, die pralle Sonne sogar bevorzugen. Je mehr Sonnenstunden, desto üppiger fällt ihre Blüte aus. Sie kommen in unzähligen Farben vor und blühen unermüdlich von Mai bis zum Herbst.
  • Petunien und Zauberglöckchen (Calibrachoa): Diese beliebten Hänge- und Kastenpflanzen lieben Sonne und danken es mit einer Fülle von Blüten. In sonniger Lage bilden Petunien schier endlose Blütenkaskaden. Wichtig: Regelmäßig gießen und Verblühtes entfernen, damit sie den ganzen Sommer über neue Blüten treiben.
  • Verbenen (Eisenkraut): Ebenfalls Sonnenanbeter, die in knalligen Farben leuchten. Sie sind recht trockenheitsverträglich und ziehen Bienen an. Ideal als Lückenfüller oder in Ampeln.
  • Tagetes (Studentenblume) und Kapuzinerkresse: Beide blühen reichlich in der Sonne. Tagetes sind robust und leicht aus Samen zu ziehen; Kapuzinerkresse wächst rankend oder hängend und bringt essbare orange-gelbe Blüten hervor. Letztere liebt Sonne, mag aber den Wurzelbereich eher kühl – große Gefäße helfen hier.
  • Mittelmeerpflanzen: Arten wie Lavendel, Oleander, Bougainvillea oder Dipladenia (Mandevilla) vertragen Sonne und Hitze sehr gut. Lavendel und Oleander verströmen südliches Flair, müssen aber in rauen Wintern frostfrei überwintert werden. Auch Olivenbäumchen oder kleine Zitruspflanzen (Zitronenbaum, Kumquat) können im Sommer auf einem sonnigen Balkon gedeihen und ihm ein mediterranes Ambiente verleihen (ebenfalls nur frostfrei zu überwintern).
  • Sukkulenten und Kakteen: Wer einen eher pflegeleichten Balkongarten möchte, kann sonnige Plätze mit sukkulenten Pflanzen gestalten. Dickblattgewächse wie Sedum (Fetthenne), Sempervivum (Hauswurz) oder Kakteen kommen mit intensiver Sonne und sporadischem Gießen gut zurecht. Sie bringen interessante Blattstrukturen und teils hübsche Blüten hervor, brauchen aber durchlässiges Substrat.

Auch viele Kräuter stammen aus sonnigen Gefilden. Diese mediterranen Kräuter gedeihen optimal in voller Sonne und magerer Erde:

  • Rosmarin, Thymian, Salbei, Oregano: Sie lieben Wärme und viel Licht. In Töpfen auf einem Südbalkon fühlen sie sich wie in ihrer Heimat am Mittelmeer. Wichtig ist durchlässige Erde und eher sparsames Gießen – Staunässe vertragen sie nicht. Ihr aromatischer Duft wird intensiver, je mehr Sonne sie tanken.
  • Basilikum: Basilikum braucht ebenfalls Sonne und Wärme, allerdings auch gleichmäßige Feuchtigkeit. Es eignet sich gut für einen geschützten sonnigen Balkon, sollte aber mittags nicht völlig austrocknen. In Mischkultur neben Tomaten fühlt es sich wohl (und schmeckt zusammen bekanntlich hervorragend).
  • Olivenkraut, Currykraut: Weniger bekannte Kräuter, die ebenfalls Sonne und trockene Bedingungen lieben und interessante Geschmacksnuancen in die Küche bringen.

Bei Gemüsepflanzen gilt: Die meisten Fruchtgemüse benötigen reichlich Sonne für eine gute Ernte. Auf einem sonnigen Balkon lassen sich daher besonders gut folgende Gemüse anbauen:

  • Tomaten: Der Klassiker für den Balkonanbau. Wählen Sie kompakte Sorten (z.B. Balkontomaten oder Buschtomaten), die in einem großen Topf (mind. 10–15 Liter) wachsen. Ein vollsonniger Standort und regelmäßiges Gießen und Düngen sind für reichhaltige Tomatenernten entscheidend. Achten Sie darauf, die Pflanzen vor starkem Regen zu schützen (z.B. unter einem Dachvorsprung), um Krautfäule vorzubeugen.
  • Paprika und Chili: Diese wärmeliebenden Gemüse gedeihen prächtig an sonnigen, geschützten Plätzen. Auch sie brauchen größere Gefäße und regelmäßige Nährstoffe. Im Sommer bilden sie bunte Früchte aus, die geerntet werden können.
  • Aubergine und Zucchini: In ausreichend großen Kübeln lässt sich sogar eine Aubergine oder eine kleinbleibende Zucchini auf dem Balkon kultivieren. Beide brauchen jedoch sehr viel Sonne, Wärme und Wasser. Achten Sie auf kleinwüchsige Sorten, da Zucchini viel Platz beanspruchen.
  • Kräuter und Salate: Auch sonnenverträgliche Salatsorten (z.B. Rucola, der durchaus Sonne abkann) oder Kräuter wie Zitronenverbene gedeihen gut in voller Sonne, solange die Wasserversorgung stimmt.
Pflanzen für halbschattige Balkone
Pflanzen für halbschattige Balkone

Pflanzen für halbschattige Balkone

Halbschatten bedeutet, dass der Balkon nur einen Teil des Tages direkte Sonne abbekommt (etwa 2–4 Stunden), z.B. Morgensonne auf einem Ostbalkon oder Abendsonne auf einem Westbalkon. In solchen gemäßigten Lichtverhältnissen kommen sehr viele Blumen und Zierpflanzen zurecht – sowohl einige Sonnenliebhaber, wenn sie etwas Schutz vor der heißesten Mittagssonne haben, als auch Schattengewächse, sofern sie wenigstens etwas Licht erhalten. Typische Empfehlungen für den Halbschatten sind:

  • Begonien: Begonien sind wahre Alleskönner und blühen auch dort üppig, wo es anderen Sommerblumen zu schattig ist. Es gibt Sorten für Sonne und Schatten – im Halbschatten fühlen sich die meisten Begonien besonders wohl und zeigen den ganzen Sommer farbenfrohe Blüten (z.B. Eisbegonien oder Knollenbegonien).
  • Fuchsien: Diese exotisch anmutenden Blumen mit den glöckchenförmigen Blüten mögen keine pralle Mittagssonne, aber heller Halbschatten ist ideal. Sie blühen meist zweifarbig und ziehen mit ihren eleganten Blütenform viele Blicke auf sich. Ein Ost- oder Westbalkon ist perfekt für Fuchsien. Wichtig: gleichmäßig feucht halten und verblühte Blüten ausknipsen.
  • Geranien (Schattengeranien) und Lobelien: Einige Geraniensorten kommen auch mit weniger Sonne zurecht. Hängende Lobelien (Blaue Lobelie) gedeihen sehr gut in halbschattiger Lage und bilden einen blauen Blütenteppich in Balkonkästen, wenn sie genug Feuchtigkeit bekommen.
  • Fleißige Lieschen (Impatiens): Im lichten Schatten oder Halbschatten fühlen sich Fleißige Lieschen ausgesprochen wohl. Sie blühen ausdauernd in Weiß, Rosa oder Rot, sind aber empfindlich gegen direkte Mittagssonne. In geschütztem Halbschatten-Bereich blühen sie von Mai bis zum Frost unermüdlich.
  • Hortensien: Die Bauernhortensie bevorzugt Halbschatten – an einem hellen, aber nicht ganztags sonnigen Standort entwickeln Hortensien große, prächtige Blütenbälle. Sie brauchen allerdings viel Wasser. Besonders in Kübeln sollte man sie nie austrocknen lassen und am besten Regenwasser zum Gießen nehmen (Hortensien mögen eher kalkarmes Wasser).
  • Funkien (Hosta) und Farne: Soll der Balkon eher grün statt blütenbunt sein, bieten sich Blattschmuckpflanzen wie Funkien an, die Halbschatten vertragen. Auch manche Farnarten gedeihen in halbschattigen Ecken gut und verleihen dem Balkon ein Waldflair. Allerdings brauchen sie ausreichend große Töpfe und ständig leicht feuchte Erde.

Im Halbschatten gelingt auch ein kleiner Naschgarten sehr gut:

  • Erdbeeren: Walderdbeeren oder Monatserdbeeren fühlen sich im Halbschatten wohler als in glühender Sonne. Sie tragen süße kleine Früchte, wenn sie einen hellen, aber nicht zu heißen Platz haben. Hängen Sie Erdbeeren z.B. in Ampeln oder setzen Sie sie an den Rand von Kästen, wo sie dekorativ herunterhängen können.
  • Blattsalate und Spinat: Salate wie Kopfsalat, Pflücksalate oder Baby-Leaf-Mischungen gedeihen auf halbschattigen Balkonen hervorragend. Zu viel Sonne lässt sie schneller schießen (Blüten treiben). Im Frühjahr oder Herbst kann man auch Spinat im Balkonkasten säen – im Halbschatten wächst er zwar langsamer als in voller Sonne, bleibt dafür länger zart.
  • Kräuter: Viele Küchenkräuter bevorzugen zwar Sonne, kommen aber auch mit Halbschatten gut klar. Schnittlauch, Petersilie und Koriander etwa mögen es nicht allzu heiß und trocknen im Halbschatten weniger leicht aus. Minze gedeiht sogar sehr gut bei nur wenigen Sonnenstunden; sie wird im Halbschatten schön üppig, während sie in voller Sonne manchmal kümmert, wenn es zu heiß wird. Auch Zitronenmelisse ist für halbschattige Standorte geeignet und verströmt dort ihr frisches Aroma.

Pflanzen für schattige Balkone

Ein Nordbalkon oder ein durch Mauern und Überdachungen stark abgeschatteter Balkon muss keineswegs kahl bleiben. Es gibt erstaunlich viele Pflanzen, die mit wenig direkter Sonne auskommen und selbst im Schatten blühen oder attraktiv grün sind. Wichtig ist hier oft, auf ausreichende Feuchtigkeit zu achten, da im Schatten die Verdunstung geringer ist und zu nasse Erde schnell zu Wurzelfäule führen kann. Folgende Pflanzen sind schattenverträgliche Stars:

  • Fleißige Lieschen: Bereits erwähnt beim Halbschatten, blühen sie sogar im Vollschatten zuverlässig. Gerade für schattige Balkone sind sie dankbare Blüher, die von Mai bis Oktober Farbe bringen, solange sie regelmäßig Wasser und etwas Dünger bekommen.
  • Begonien: Auch hier sind bestimmte Sorten ideal für Schatten. Knollenbegonien etwa blühen auch an schattigen Plätzchen in leuchtenden Farben. Sie sind somit erste Wahl, um dunkle Ecken aufzuhellen.
  • Fuchsien: Viele Fuchsien-Sorten fühlen sich im Schatten ebenfalls wohl, solange es hell genug ist (z.B. reflektiertes Licht). Im tiefsten Dämmerlicht gedeihen sie weniger, aber ein Nordbalkon mit indirektem Tageslicht kann funktionieren. Wichtig ist gleichmäßige Feuchte.
  • Farne und Ziergräser: Frauenhaarfarn oder Schwertfarn bringen sattes Grün in dunklere Bereiche. Kombiniert mit schattenverträglichen Gräsern wie Seggen (Carex) oder Japangras (Hakonechloa) schaffen sie eine beruhigende, natürliche Atmosphäre.
  • Efeu (Hedera): Der immergrüne Efeu ist äußerst schattenresistent. Er kann als Kletterpflanze an Wänden oder Gittern für Begrünung sorgen oder in Kästen hängend wachsen. Efeu benötigt kaum Pflege, nur regelmäßiges Gießen, und behält auch im Winter sein Laub.
  • Immergrün (Vinca) und Gundermann: Als hängende Pflänzchen mit grünen Ranken und kleinen Blüten können diese Bodendecker auch im Balkonkasten gedeihen und den Schatten zieren. Sie sind robust und breiten sich willig aus.
  • Schattentolerante Blühpflanzen: Neben den genannten gibt es einige blühende Schönheiten, die wenig Licht brauchen: z.B. Glockenblume (Campanula), die auch im Schatten noch blüht, oder Buntnesseln (Coleus) mit ihren auffällig gefärbten Blättern, die eher Schatten bevorzugen, weil ihre Blattfarben in zu viel Sonne ausbleichen würden. Auch Hortensien und Fleißige Lieschen (schon genannt) gehören hierher.

Selbst im Schatten müssen Sie nicht auf Kräuter verzichten. Einige aromatische Pflanzen sind ursprünglich Waldbewohner und kommen mit wenig Licht zurecht:

  • Bärlauch: Bärlauch wächst natürlicherweise in schattigen Wäldern. In einem ausreichend tiefen Kasten mit humoser, feuchter Erde können Sie Bärlauch auch auf dem schattigen Balkon ziehen und im Frühjahr ernten.
  • Waldmeister: Ebenfalls ein Waldgewächs, das Duft und Grün in den Schatten bringt. Waldmeister gedeiht im Topf an schattiger Stelle und kann zur Blütezeit im Mai geerntet werden, um Maibowle oder Sirup herzustellen.
  • Minze und Zitronenmelisse: Wie bereits erwähnt, wachsen Minze und Melisse auch im Schatten, wenn auch der Gehalt an ätherischen Ölen (und damit das Aroma) etwas geringer ausfallen kann als bei voller Sonne. Dennoch können diese Kräuter auch in Nordlagen gepflanzt werden und liefern eine solide Ernte für Tee und Getränke.
  • Sauerampfer und Schnittlauch: Diese Kräuter vertragen ebenfalls Halbschatten bis Schatten. Sauerampfer bringt zudem dekorative rötliche Blütenrispen im Sommer, wenn man ihn wachsen lässt.

Natürlich ist die Pflanzenliste lang und vielfältig. Wichtig ist, für jeden Balkon die passenden Arten auszuwählen. Lassen Sie sich im Gartencenter inspirieren – oft sind die Pflanzen dort nach „Sonne“ und „Schatten“ sortiert, was die Auswahl erleichtert. Achten Sie auf die Etiketten der Pflanzen: Dort steht in der Regel, welche Standortbedingungen (Sonne, Halbschatten, Schatten) empfohlen werden. So können Sie gezielt jene mitnehmen, die zu Ihrem Balkon passen.

Gemüse und Obst auf dem Balkon anbauen
Gemüse und Obst auf dem Balkon anbauen

Gemüse und Obst auf dem Balkon anbauen

Neben Zierpflanzen und Kräutern ist der Anbau von eigenem Gemüse und Obst ein lohnendes Projekt für Balkon-Gärtner. Viele Sorten lassen sich in Kübeln oder Kästen kultivieren – oft in speziellen, kompakteren Züchtungen, die für begrenzten Raum gedacht sind. Hier einige Tipps und geeignete Arten:

  • Tomaten, Paprika, Chili: Wie oben bei den sonnigen Balkonen beschrieben, sind das hervorragende Balkon-Gemüse für warme, sonnige Plätze. Achten Sie auf Sortenhinweise wie „Balkon-“ oder „Topftomate“. Geben Sie ihnen Rankhilfen oder Stäbe, falls sie hoch wachsen (Tomaten benötigen meist eine Stütze).
  • Salat und Radieschen: Wenn Sie nur begrenzte Sonne haben, können Sie erfolgreich verschiedene Salate und Radieschen ziehen. Radieschen wachsen schnell und können schon wenige Wochen nach Aussaat geerntet werden – sie gedeihen auch in einem etwas tieferen Balkonkasten. Salate können in Etappen gesät werden, sodass immer frische Blätter verfügbar sind. Im Hochsommer schätzen Salate etwas Schutz vor Mittagssonne, daher sind sie für Halbschatten perfekt.
  • Gurken und Bohnen: Kletternde Gemüsesorten wie Snackgurken oder Stangenbohnen können an einem Spalier am Balkon hochranken. Es gibt kleinfrüchtige Gurkensorten, die für Topfkultur geeignet sind. Sie brauchen allerdings reichlich Wasser und Dünger. Buschbohnen nehmen weniger Platz in der Höhe und wachsen kompakt im Kasten – sie vertragen auch Halbschatten recht gut.
  • Erbsen und Pflückerbsen: Früh im Jahr (ab März) kann man auf dem Balkon sogar Zuckererbsen in Töpfen aussäen. Sie ranken moderat und liefern im Frühsommer zarte Erbsenschoten. Kühle Temperaturen im Frühjahr machen ihnen wenig aus, extreme Hitze im Sommer mögen sie dagegen nicht so.
  • Kartoffeln im Topf: Mit speziellen Pflanzsäcken oder großen Eimern (mit Löchern unten) lässt sich eine Handvoll Frühkartoffeln auch auf dem Balkon ernten. Das „Topf-Kartoffel“-Experiment erfordert einen sehr großen Behälter und regelmäßiges Anhäufeln (Erde nachfüllen, sobald das Grün wächst), macht aber Spaß. Stellen Sie den Kartoffelbehälter an die sonnigste Ecke und halten Sie die Erde gleichmäßig feucht.
  • Beerenobst: Neben Erdbeeren können auch Himbeeren oder Blaubeeren in Kübeln gezogen werden. Wählen Sie kompakte Sorten, z.B. Himbeeren auf niedriger Unterlage oder spezielle Topf-Heidelbeeren. Blaubeeren brauchen saure Erde (Rhododendronerde) und lieben Sonne bis Halbschatten. Himbeeren vertragen Halbschatten gut, sollten aber einen tiefen Topf für ihr Wurzelwerk bekommen. Auch Johannisbeeren gibt es als Stamm im Kübel – diese tragen auf sonnigen Balkonen reiche Ernte, nehmen aber auch etwas mehr Platz ein.
  • Zwergobstbäume: Für fortgeschrittene Balkongärtner gibt es die Möglichkeit, Säulen- oder Zwergobstbäume zu kultivieren, z.B. Säulenäpfel, kleine Pfirsichbäumchen oder Zwerg-Kirschbäume. Diese benötigen einen sehr großen Kübel und regelmäßige Düngung, können aber nach einigen Jahren Früchte tragen. Wichtig: Solche Bäumchen müssen im Winter gut eingepackt oder frostfrei gestellt werden, da der Wurzelballen im Topf stärker durchfriert als im Gartenboden.

Beim Balkongemüse ist die Wasserversorgung und Nährstoffversorgung besonders entscheidend: Da diese Pflanzen oft viele Früchte bilden, sind sie „hungriger“ als Zierpflanzen. Düngen Sie Gemüse im Topf regelmäßig (z.B. wöchentlich mit flüssigem Gemüsedünger oder durch Depotdünger) und halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, ohne Staunässe.

Tipp: Probieren Sie auch Mischkultur auf engem Raum aus. Beispielsweise passen Ringelblumen oder Tagetes in den Gemüsekübel – sie sehen hübsch aus und können Schädlinge fernhalten. Basilikum unter Tomaten wurde schon erwähnt – beide profitieren voneinander. Solche kreativen Kombinationen machen den Balkongarten nicht nur produktiv, sondern auch ästhetisch ansprechend.

Pflege und Bewässerung

Damit Ihre Balkonpflanzen gesund wachsen und reich blühen oder fruchten, ist die richtige Pflege unabdingbar. Balkonpflanzen sind in Gefäßen auf engstem Raum und daher voll auf Ihre Versorgung angewiesen. Im Folgenden einige wichtige Pflegetipps zu Bewässerung, Düngung und allgemeiner Gesundheit Ihrer Pflanzen:

  • Regelmäßig gießen: Besonders im Sommer kann die Erde in Balkonkästen schnell austrocknen, da das Volumen begrenzt und Sonne und Wind stark sind. Prüfen Sie täglich die Feuchtigkeit der Erde, am besten morgens. Gießen Sie gründlich, bis Wasser aus den Drainagelöchern austritt, und leeren Sie überschüssiges Wasser aus Untersetzern, um Staunässe zu vermeiden. In heißen Phasen kann es nötig sein, morgens und abends zu gießen. Ideal ist Regenwasser zum Gießen, da es kalkfrei ist – sammeln Sie es, wenn möglich, in einer Tonne. Vermeiden Sie das Gießen in der prallen Mittagssonne, da das Wasser sonst stark verdunstet und die Pflanzen gestresst reagieren können. Lieber früh am Tag wässern, dann sind die Pflanzen gut versorgt, wenn die Hitze kommt. Alternativ geht auch spätes Gießen am Abend, wobei die Blätter über Nacht nicht mehr nass sein sollten (sonst Krankheitsgefahr). Wenn Sie verreisen, organisieren Sie eine Bewässerungslösung: Es gibt automatische Bewässerungssysteme für Balkone oder bewährte Tricks wie selbstbewässernde Töpfe, Tropfflaschen oder natürlich die Nachbarschaftshilfe.
  • Richtige Düngung: Da in Töpfen die Nährstoffe begrenzt sind, brauchen Balkonpflanzen regelmäßige Düngerzufuhr. Viele Substrate enthalten einen Startdünger für einige Wochen. Spätestens ab 4–6 Wochen nach Pflanzung sollten Sie nachdüngen. Für Blühpflanzen eignen sich flüssige Blumendünger, die alle ein bis zwei Wochen dem Gießwasser zugesetzt werden. Kräuter kommen mit weniger Dünger aus – mediterrane Kräuter sollte man sparsam düngen, sonst verlieren sie an Aroma. Stark zehrende Gemüse wie Tomaten, Paprika oder Balkonkürbis brauchen hingegen reichlich Nährstoffe: Versorgen Sie sie z.B. wöchentlich mit Tomatendünger oder arbeiten Sie Langzeitdünger-Kegel bzw. -Granulat in die Erde ein. Wichtig: Dosieren Sie nach Herstellerangaben, „viel hilft viel“ gilt hier nicht – Überdüngung kann den Wurzeln schaden. Besser regelmäßige kleine Gaben als seltene große.
  • Pflanzenpflege und Schnitt: Entfernen Sie Verblühtes und Verwelktes regelmäßig („Deadheading“). Wenn Sie z.B. bei Geranien und Petunien verblühte Blüten auszupfen, steckt die Pflanze Energie in neue Knospen statt in die Samenbildung – so blüht sie länger nach. Bei Kräutern wie Basilikum oder Minze empfiehlt es sich, die Triebspitzen immer wieder zu ernten bzw. zu stutzen, damit die Pflanze buschig nachwächst und nicht frühzeitig blüht. Rankpflanzen wie Wicken oder Prunkwinden können Sie an ihren Stützen entlangleiten und festbinden, wenn nötig, damit sie bei Wind nicht abknicken. Sollte mal etwas zu üppig wachsen, scheuen Sie sich nicht, die Schere anzusetzen: Ein Formschnitt bei zu lang gewordenen Trieben (z.B. bei Geranien oder Fuchsien) fördert oft einen dichteren Wuchs. Kontrollieren Sie auch regelmäßig den Gesundheitszustand: Gelbe Blätter können auf Nährstoffmangel oder Staunässe hinweisen; trocken eingerollte Blätter deuten eher auf Wassermangel. Reagieren Sie entsprechend durch Anpassen von Wasser- oder Düngergaben.
  • Schädlingskontrolle: Auch auf dem Balkon können Blattläuse, Spinnmilben, weiße Fliegen oder andere Schädlinge auftauchen, besonders wenn die Luft sehr still steht oder benachbarte Pflanzen befallen sind. Untersuchen Sie gelegentlich die Blattunterseiten und Triebspitzen. Bei leichtem Befall hilft oft schon ein Abbrausen der Pflanzen mit Wasser. Hartnäckige Blattläuse kann man mit einem sanften Seifenwasser (Schmierseife) abwischen oder mit biologischen Schädlingsmitteln (Neem, Paraffinöl etc.) in den Griff bekommen. Ameisen auf dem Balkon deuten häufig auf Blattlauskolonien hin (Ameisen „melken“ Läuse), dann sollten Sie schnell handeln. Eine gesunde, kräftige Pflanze ist aber der beste Schutz – achten Sie daher auf gute Bedingungen, dann sind Schädlinge weniger ein Problem. Übrigens: Nützlinge wie Marienkäfer oder Florfliegen finden auch den Weg auf Balkone und helfen bei der Schädlingsbekämpfung, wenn Sie einen naturnahen Balkongarten haben.
  • Überwintern und saisonaler Wechsel: Sobald sich der Herbst nähert und die ersten Nachtfröste drohen, ist es Zeit, empfindliche Pflanzen hereinzu holen oder winterfest zu machen. Einjährige Sommerblumen werden meist bis zum ersten Frost schön bleiben, dann kann man sie entfernen. Mehrjährige, aber nicht winterharte Kübelpflanzen wie Zitronenbäumchen, Geranien oder Fuchsien müssen ins Haus oder in ein Winterquartier (hell und kühl, z.B. Treppenhaus oder Keller mit Fenster), bevor es dauerhaft unter 5 °C geht. Winterharte mehrjährige Pflanzen können draußen bleiben, sollten aber geschützt werden: Umwickeln Sie Töpfe mit isolierendem Material (Jute, Luftpolsterfolie, Kokosmatten), stellen Sie sie möglichst an eine wandnahe, geschützte Ecke und mulchen Sie die Erdoberfläche mit Laub oder Tannenzweigen als Frostschutz. Gießen Sie auch im Winter an frostfreien Tagen gelegentlich, denn immergrüne Pflanzen verdunsten weiterhin Wasser. Auch Balkonkasten-Erde sollte nicht komplett austrocknen. Im Spätwinter kann man schon mit dem Rückschnitt von überwinterten Pflanzen beginnen (z.B. Pelargonien einkürzen) und sie langsam wieder an mehr Licht gewöhnen. Generell gilt: Planen Sie die Bepflanzung so, dass zur kalten Jahreszeit nicht zu viele frostempfindliche Exoten in die Wohnung müssen – oder freuen Sie sich darauf, Ihren Balkon jeden Frühling neu kreativ zu gestalten.
Saisonaler Pflanzkalender
Saisonaler Pflanzkalender

Saisonaler Pflanzkalender

Was kann man wann auf dem Balkon anpflanzen oder erledigen? Jede Jahreszeit bringt andere Aufgaben und Möglichkeiten für die Balkonbepflanzung. Im folgenden Pflanzkalender finden Sie einen groben Leitfaden, welche Tätigkeiten in welchem Zeitraum anstehen, damit Ihr Balkongarten rund ums Jahr gut versorgt ist:

  • März: Die Balkonsaison beginnt! Entfernen Sie Winterschutz und abgestorbene Pflanzenteile vom Balkon. Jetzt ist Zeit für den Frühjahrsputz: Kästen reinigen, alte Erde teilweise austauschen und frische Erde einfüllen. Frühblüher wie Primeln, Stiefmütterchen oder Hornveilchen können bereits in Kästen gepflanzt werden – sie vertragen kühle Nächte und bringen früh Farbe. Auch robuste Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch oder Minze treiben wieder aus oder können neu gesetzt werden. Wer Gemüse vorziehen möchte, kann im März drinnen mit der Aussaat von Tomaten, Paprika, Chili und Auberginen in kleinen Töpfen beginnen, um ab Mai kräftige Jungpflanzen zu haben. Ebenfalls direkt im Kasten säen lassen sich jetzt schon Radieschen, Spinat oder Pflücksalate – sie keimen bei kühlem Wetter und wachsen langsam los.
  • April: Die Temperaturen steigen langsam. Viele Kübelpflanzen erwachen aus der Winterruhe. Jetzt können Balkonkästen neu bepflanzt werden mit kälteunempfindlichen Frühlingsblumen wie Bellis (Gänseblümchen), Vergissmeinnicht oder Frühlings-Stiefmütterchen. Auch das Umtopfen von überwinterten Geranien oder Fuchsien in frische Erde steht an. Stellen Sie empfindliche Pflanzen an warmen Tagen schon stundenweise ins Freie, aber über Nacht lieber noch reinholen oder schützen. Im April kann man weiterhin Gemüse vorziehen oder erste Jungpflanzen (z.B. Kohlrabi, Salate) aus dem Gartencenter in größeren Töpfen aussetzen. Achten Sie jedoch auf die Wettervorhersage: Bei Frostgefahr sollten Sie Vlies bereit halten, um zarte Pflänzchen abzudecken. Regelmäßiges Lüften und Abhärten der vorgezogenen Jungpflanzen ist nun wichtig, damit sie kräftig werden.
  • Mai: Im Mai läuft die Pflanzzeit auf Hochtouren. Nach den „Eisheiligen“ (Mitte Mai) heißt es: Bühne frei für alle frostempfindlichen Schönheiten! Jetzt können Geranien, Petunien, Begonien und Co. bedenkenlos dauerhaft ins Freie. Statten Sie Ihren Balkon nun mit Sommerblumen in Kästen und Ampeln aus. Auch wärmeliebende Kräuter wie Basilikum und Gemüsepflanzen wie Tomaten, Paprika oder Gurken dürfen ab Mitte/Ende Mai endgültig nach draußen ziehen. Anfang Mai kann man noch letzte Aussaaten vornehmen, etwa von Ringelblumen oder Kapuzinerkresse, die den Sommer über blühen sollen. Wichtig: nach dem Pflanzen gut angießen und in den ersten Tagen die pralle Sonne etwas meiden, bis die Pflanzen angewurzelt sind. Im Mai wird es auch Zeit für Rankhilfen: Bohnen, Erbsen oder Kletterpflanzen sollten ihre Stäbe oder Gitter bekommen, bevor sie zu ranken beginnen.
  • Juni: Der Balkongarten steht jetzt in vollem Wachstum. Viele Blumen zeigen die ersten Blüten. Gießen und Düngen sind jetzt zentrale Aufgaben. Kontrollieren Sie Ihre Pflanzen täglich auf trockene Erde, besonders in kleineren Töpfen. Im Juni können Sie außerdem schon erste Ernten einfahren: Radieschen, Salate oder Kräuter sind erntereif. Zupfen Sie Verblühtes von Frühjahrsblumen ab und ersetzen Sie verblühte Frühlingspflanzen gegebenenfalls durch Sommerblumen, falls noch Lücken sind. Auch ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um Balkonkräuter wie Thymian, Oregano oder Minze zurückzuschneiden und zu ernten – so treiben sie nochmal frisch aus. Bei Bedarf können Sie noch einmal aussäen: Beispielsweise Rucola oder Dill lässt sich im Juni für die zweite Jahreshälfte säen. Denken Sie daran, an heißen Tagen eventuell ein Schattierungsnetz oder Sonnenschirm zu nutzen, um zarte Pflanzen vor sengender Sonne zu schützen.
  • Juli: Hochsommer auf dem Balkon. Die meisten Sommerblumen blühen jetzt üppig. Entfernen Sie regelmäßig welke Blütenstände (z.B. von Geranien, Petunien, Dahlien), um die Blütezeit zu verlängern. Gießen Sie vorzugsweise frühmorgens großzügig. Falls Sie in den Urlaub fahren, treffen Sie Vorkehrungen für die Bewässerung – Juli-Hitze überstehen Pflanzen ohne Wasser nur wenige Tage. Im Juli kann nochmals gedüngt werden, da die ersten Düngegaben vom Frühling nun verbraucht sind. Flüssigdünger im Gießwasser alle 1–2 Wochen hält die Blühfreudigkeit hoch und Gemüsepflanzen produktiv. Schneiden Sie Kräuter wie Basilikum laufend, damit sie nicht blühen – das verlängert die Erntezeit. Einige Gemüse wie Buschbohnen oder Zucchini liefern jetzt Ertrag; ernten Sie regelmäßig, denn das Nachreifen neuer Früchte wird dadurch angeregt. Achten Sie im Juli auch auf Schädlinge: Blattläuse vermehren sich bei Wärme rasant – spritzen Sie bei Befall mit Wasser oder nutzen Sie umweltfreundliche Mittel.
  • August: Die Hitze erreicht ihren Höhepunkt und viele Pflanzen brauchen intensive Pflege. Topfen Sie ausufernde Kräuter gegebenenfalls in größere Gefäße um oder teilen Sie sie, falls sie zu groß geworden sind. August ist auch die Zeit, an den Herbst zu denken: Säen Sie gegen Monatsende zweijährliche Blumen wie Stiefmütterchen oder Vergissmeinnicht in Schalen aus, wenn Sie diese im nächsten Frühling blühend haben möchten. Halten Sie weiterhin die Bewässerung im Blick. In regenarmen Zeiten müssen möglicherweise sogar morgens und abends Wassergaben erfolgen. Kontrollieren Sie den Düngerbedarf: Manche Langzeitdünger wirken etwa bis August – falls nötig, noch einmal etwas nachdüngen, damit bis zum Herbst Blüten kommen. Schneiden Sie verblühte Sommerblumen ruhig kräftig zurück (z.B. Petunienranken abschneiden), sie treiben oft nochmal neu aus und blühen im Spätsommer erneut.
  • September: Langsam verabschiedet sich der Sommer. Die Nächte werden kühler, doch der Balkon kann bis weit in den Herbst attraktiv bleiben. Setzen Sie jetzt Herbstblüher ein: Chrysanthemen im Topf, Heidekraut (Erika) oder Herbst-Aster bringen neue Farbakzente und sind robust gegen sinkende Temperaturen. Entfernen Sie nach und nach Sommerblumen, die unansehnlich werden, und ersetzen Sie sie durch diese Herbstpflanzen. Jetzt ist auch Pflanzzeit für Blumenzwiebeln: Tulpen, Narzissen, Krokusse und andere Frühlingsblüher können Sie im September/Oktober in Töpfe und Kästen stecken. Über den Winter bleiben die Zwiebeln in der Erde und treiben im Frühling aus – so haben Sie im kommenden Jahr früh Freude daran. Denken Sie daran, weiterhin zu gießen, allerdings reduziert sich der Wasserbedarf nun. Viele Kräuter lassen sich ein letztes Mal ernten und ggf. trocknen oder einfrieren für den Wintervorrat.
  • Oktober: Im Oktober steht der Balkon im Zeichen der Herbstvorbereitung. Empfindliche Kübelpflanzen sollten Sie jetzt ins Winterquartier bringen, bevor die ersten Nachtfröste einsetzen. Pelargonien, Fuchsien oder Engelstrompeten, die drinnen überwintern sollen, schneidet man etwas zurück, entfernt welke Teile und stellt sie an einen hellen, kühlen Ort. Auf dem Balkon selbst dominieren nun Herbstblumen wie Erika und Zierkohl, die auch erste Fröste vertragen. Dies ist auch der Monat, die Balkonmöbel und Töpfe winterfest zu machen: Leeren Sie Pflanzgefäße, die nicht frostfest sind, um Schäden zu vermeiden. Unglasierte Ton-Töpfe sollten besser überdacht oder eingewickelt werden, damit gefrierendes Wasser sie nicht sprengt. Noch ein Tipp: Im Oktober kann man Vogelfutterstellen auf dem Balkon einrichten, um Vögel anzulocken – falls gewünscht. Spätestens jetzt sollten Blumenzwiebeln in der Erde sein. Kehren Sie regelmäßig abgefallenes Laub zusammen, damit es nicht in Abflüsse gerät. Das Laub kann aber ruhig als schützende Mulchschicht in den Kästen liegen bleiben.
  • November: Die Balkonpflanzen gehen zur Ruhe. Im November werden die letzten anhaltend kalten Nächte auch robusten Sommerblumen den Garaus machen. Räumen Sie nun verbliebene Einjahrespflanzen ab. Immergrüne Stauden oder Koniferen im Kübel, die auf dem Balkon bleiben, rücken Sie zusammen an einen windgeschützten Platz und packen die Gefäße gut ein. Gießen Sie selten, aber an frostfreien Tagen noch sparsam, vor allem immergrüne Gewächse. Kontrollieren Sie überwinternde Knollen und Zwiebeln (z.B. Dahlienknollen, die frostfrei im Keller lagern) auf Fäulnis. Der November ist vor allem Planungszeit: Ziehen Sie Bilanz über das Balkonjahr, überlegen Sie, was gut geklappt hat und was Sie nächstes Jahr vielleicht anders machen wollen. Jetzt, wo weniger zu tun ist, kann man in Ruhe durch Gartenkataloge blättern oder im Kopf den nächsten Frühling planen.
  • Dezember bis Februar: Tiefwinter. Jetzt ruht die Natur weitgehend – auch auf dem Balkon. Trotzdem dürfen Sie Ihre im Freien überwinternden Pflanzen nicht ganz vergessen. An frostfreien, sonnigen Tagen ein wenig gießen, vor allem bei immergrünen Topfpflanzen wie kleinen Koniferen oder Buchsbaumkugeln, damit sie nicht vertrocknen (auch wenn es paradox klingt: Wintersonne entzieht den Blättern Feuchtigkeit). Prüfen Sie hin und wieder den Winterschutz: sitzt er noch fest, sind alle Töpfe gut umwickelt? Schnee auf Kästen und Kübeln wirkt übrigens isolierend, kann aber bei Tauwetter in viel Nässe übergehen – entfernen Sie zu schwere Schneelasten von Pflanzen und Gefäßen, um Fäulnis und Bruch zu vermeiden. Im Februar können bereits die ersten Primeln im Handel auftauchen – an milden Tagen kann man sich mit solchen Frühblühern schon einen Hauch von Frühling auf den Balkon holen. Ansonsten heißt es: die Vorfreude genießen. Spätestens wenn im Februar die ersten vorgezogenen Tomatensamen auf der Fensterbank keimen, steigt die Spannung auf die neue Balkonsaison, diese wachsen auch besonders gut in einem Gewächshaus.
Balkonsaison 2025
Balkonsaison 2025

Mit dieser Anleitung durchs Gartenjahr sind Sie gut gerüstet, zu jeder Zeit das Beste aus Ihrem Balkon herauszuholen. Ob Frühlingserwachen, üppiger Sommerflor oder herbstliche Farbenpracht – ein Balkon bietet zu jeder Jahreszeit Freude am Gärtnern. Nun wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Experimentieren und Entdecken. Machen Sie Ihren Balkon zu Ihrem persönlichen kleinen Paradies – mit kreativem Grün und liebevoller Pflege wird er es Ihnen mit Blüten, Duft und vielleicht sogar reicher Ernte danken.

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